Das Lady ein Traber ist, weißt du ja nun bereits. ;-)

Nun, im Alter von 12 Jahren bekam ich von meinem Papa eine Traberstute namens Lassly geschenkt. Lassly und ich waren gute 10 Jahre ein tolles Team. Sie war auf der Rennbahn und war ein guter Beweis dafür, dass man aus einem Traber ein gutes Allround-Pferd machen kann. Als ich 20 war trennte ich mich von ihr, da leider mein Interesse nicht mehr den Pferden galt.
 
Allerdings kam das Interesse schnell wieder und ich entschloss mich nach einem Neuen
Pferd umzusehen. Ich kaufte mir meine Traumpferderasse, einen Friesen. Trotz der Grazie und der Schönheit eines Friesen konnte ich mich leider nicht für ihn begeistern. Die Chemie stimmte einfach nicht und ich verkaufte meinen Friesen Serenity an meine Mitreiterin. Eines stand jetzt fest: Es musste wieder ein Traber sein – so einer wie Lassly es war.
 
Ein Anruf bei meinem Freund Oliver Badura www.freizeitpferd.at genügte. Ich sagte nur: „Ich will einen Traber, schwarz mit langer Mähne!“ Und auf Oliver war Verlass! Er sendete mir Fotos von „Black Cat“. Sie war noch nicht mal im Stall von Oliver Badura und ich entschloss mich sie zu nehmen. Sie war gerade mal 3 Jahre alt und war noch nicht mal angeritten. Sie war bereits eingefahren, aber war nie am Start. Ich nahm die Herausforderung an aus ihr ein tolles Reitpferd zu machen.

Unser 1. zu Hause war der Reiterhof Möllersdorf. Dort wurde „Black Cat“ auf Lady umgetauft. Ich fing mit ihr an zu arbeiten, wobei für mich die pferdefreundliche Grundausbildung am wichtigsten war. Abwechslungsreiches Training stand an 1. Stelle. Lady wurde mehrmals die Woche gearbeitet. Ich arbeitete nach dem Prinzip von NHT, Dual-Aktivierung und Doppellonge, bevor es in den Sattel ging. Auch das Freispringen gehörte zu unserem Trainingsplan und natürlich viele Geländespaziergänge. Doch das Training blieb nicht unkompliziert, denn es stellte sich heraus, dass Lady leider ein Steiger ist. Vor allem auf der rechten Hand an der Longe stieg sie mir jedes Mal. Doch ich lies mich davon nicht abhalten und arbeitete mit ihr mein Programm weiter. Nach einem gut halben Jahr wagte ich mich zum 1. Mal in den Sattel.

Lady ist mittlerweile seit 2008 in meinem Besitz. Seither trainiere ich mit ihr Dressur und Springen. Auf unserem Ausbildungsweg begleitete uns Martin Martel, Katharina Fiedler (Cat) und Nani.  Seit Anfang 2012 unterstützt mich Trainerin Pia Jelinek. Mit ihr habe ich auf unsere erste Reitertreffen Saison 2012 hintrainiert.
 
Lady hat mittlerweile einen Ausbildungsstand einer A-Dressur, beherrscht aber auch Lektionen wie einfach Galoppwechsel, Trabtraversale, Kurzkehrt, Schulterherein und Kruppherein. Unser Ziel ist es Lady in den nächsten 2 Jahren lektionssicher zu bekommen, inklusive Außengalopp und fliegender Wechsel. Weiters würde ich gerne auch im Springen mehr Fuß fassen und trainiere mit ihr auch in diese Richtung weiter.
 
Lady ist ein sehr geländesicheres Pferd und sie lässt sich auch über einem Stoppelfeld sehr gut regulieren. Auch in der Gruppe kann ich in jeder Positionen mit ihr gehen, ohne dass sie übermütig wird. Mittlerweile meister Lady auch Gewässer sehr gut. Jedoch konnte ich ihr bis heute das Steigen nicht abgewöhnen und so kann es noch immer zu Situationen kommen, wo sie in die Luft geht, statt einfach vorwärts zu gehen. Allerdings mit viel Ruhe lässt sich die Situation rasch lösen, denn Stress verträgt sie überhaupt nicht.

Damit sie so viele Dinge wie möglich kennt, habe ich ihr die unterschiedlichsten Untensilien behutsam gezeigt. Von Plastikplane über den Kopf, bis hin zum Flattervorhang.

Hängerfahren mag Lady nicht so gerne und so habe ich mich bei Monty Roberts für die Show angemeldet. Wir hatten das Glück und wurden nach Graz eingeladen. Leider präsentierte sich Lady bei der „Proberunde“ nicht von ihrer besten Seite. Sie wurde von einem Monty Roberts Trainer im Kreis geschickt und Lady rannte hysterisch weg, ohne auch nur annähernd auf die Person im Roundpen zu reagieren. Monty Roberts beobachtete alles von der Seite und entschloss sich Lady nicht in die Show zu nehmen, da sie zu extrovertiert ist. Dies war zur Enttäuschung aller, denn gerade bei so einem Pferd hätte das Publikum einen Erfolg gesehen. Trotzdem wurde nachmittags mit Lady trainiert. Zwar nicht von Monty Roberts persönlich, aber von einem seiner Trainer. Es dauerte ungefähr 1 Stunde bis Lady anstandslos in den Hänger ging. Ich muss sagen, zu Hause funktionierte das Einsteigen danach gute 3 Male tadellos. Doch dann waren wir wieder da, wo wir angefangen haben. Endlose Verladezeit mit Steigen und Stur sein.
 
Dann wollte ich das ganze selbst in die Hand nehmen, denn wer braucht schon einen Monty Roberts ;-) Dank einer lieben Einstellerin aus unserem Reitstall Tromayer, hatte ich die Möglichkeit mit ihrem Hänger einladen zu üben. (Schließlich wollten wir auch zum Reitertreffen fahren und nicht reiten.) Ich trainierte an 3 Wochenenden und es lief erstaunlicherweise bestens. Lady fasste mehr vertrauen, da alles ohne Stress und Hektik war. Ich arbeitete nur mit dem NHT Halfter und Strick nach dem Prinzip „hineinschicken“. Seitdem geht sie wie ein Lämmchen in den Hänger *aufHolzklopf*.

Wir hatten ein Riesenglück, denn Dezember 2011 wurde ein Platz im Reitstall Tromayer in Sittendorf frei. Natürlich sind wir dort gleich eingezogen. Ein Traumstall mit der besten Verpflegung, die man sich nur wünschen kann. Von Mai bis Oktober darf Lady die 24h Weide genießen. Das Ausreitgebiet ist grenzenlos und auch die Trainingsmöglichkeiten sind hervorragend. 20x40 Halle und Viereck, Roundpen und Sprungplatz und das tollste Ausdreitgebiet mit riesen Reitwegenetz. Danke für alles an die liebe Tromayer-Familie.